Meiner Ansicht nach, ist der Bau von Raumschiffen das höchste was die Menschheit bisher zustande gebracht hat. Seit meiner frühsten Kindheit liebäugelte ich mit der Kariere eines Rocket Scientist, der Raketen baut, die Menschen in den Weltall bringt. Was kann es sinnvolleres geben?
Fast 40 Jahre habe ich gebraucht, um die Gelegenheit zu bekommen dem Start eines echten Raumschiffs aus nächster Nähe beiwohnen zu dürfen. Es ist elefantös, großartig und erhaben und nicht mit Worten zu beschreiben! Was die nachfolgenden Bilder nicht zeigen können, ist der unglaubliche Lärm. Es ist laut, sehr laut. Selbst aus der Entfernung (ich schätze es waren ca. 6 km) hört es sich so an, als ob eine 747 direkt vor einem startet. Macht auch Sinn: die Kraft, die in einem Shuttle steckt, entspricht der einer kleinen Atombombe, die über 16 Minuten explodiert.


Wenn jemand zufällig in terminlicher Nähe eines geplanten Starttermins in Florida sein sollte, kann ich nur empfehlen: Vergesst, was auch immer Ihr vorhattet und macht euch auf nach Cape Canaveral für eine echte Lifetime Experience!
Tips für zukünftig Beobachter (geht nur noch bis etwa 2010, weil danach nur noch die Russen Menschen in den Orbit knallen können):
Termine anstehender Missionen gibt es auf der NASA Web-Site. Jede freie Stelle entlang der Küste von Cocoa bis Titusville ist bestens geeignet solche Ereignisse zu bewundern. Bei einem anstehendem Start ist ohnehin die komplette Küste besetzt. Das Bild unten zeigt die Position (oberes Bild) von der aus die Fotos gemacht habe. Das mittlere Bild ist die Position des Launch Pads und das untere zeigt die Bar New York New York. Liegt phänomenal (wobei, so viel näher nun auch nicht), dürfte aber auch phänomenal überlaufen Sein während eines Starts (unteres Bild zeigt die Sicht von dort aus auf das Assembling Building. Ich würde es zumindest probieren. Wie auch immer, man bekommt dort sehr guten Fish zu sehr vernünftigen Preisen
Das Kennedy Space Center in Cape Canaveral macht früh die Tore dicht (etwa drei Stunden vor dem Start). Die Planung ist damit schwierig, aber meiner Ansicht nach, ist es nicht unbedingt notwendig auf dem Gelände zu sein (siehe Bilder, die von Titusville aus aufgenommen sind)
Mann kann unmittelbar nach dem Start auf das Kennedy Space Center kommen. Das ist deswegen großartig, weil alle Leute nach dem Start wegfahren und man einen dann fast ganz leeren Park betritt und andächtig zwischen den großartigsten Zeugnissen Menschlicher Schaffenskraft umherschweifen kann. Für den ganzen Park sollte man mindestens einen Tag einplanen!
Im Park kann man sich für mehrere Busrundfahrten oder Touren entscheiden. Ich habe die “NASA Close-Up Tour” gebucht und kann diese empfehlen. Mann wird sehr nah an den Launch Pads geführt, die nach einem Start wieder in das Vehicle Assembling Building zurückgefahren werden.
Es gibt es zahlreiche Attraktionen von denen man eine auf gar keinen Fall auslassen darf: die Shuttle Start Experience! Mann erlebt hautnah und am eigenen Leib einen Start. Zuerst gibt es ein Briefing in dem der Start und die einzelnen Phasen sehr anschaulich beschrieben werden. 6 Sekunden vor dem Start zünden die Haupttriebwerke. Man sieht das aus nächster Nähe. Wäre man tatsächlich so nah, würde einen der Schall töten! Der Sound ist grandios! Der Schub lässt die Shuttle Kippen und die Spitze schwankt zur Seite (sie nennen das den Twang). Exakt beim Zurückpendeln zünden die Booster und das Shuttle beginnt seine Reise zum Orbit. Dabei werden die Astronauten am Max-Q, dem Punkt der maximalen Beschleunigung kurz vor der Schallmauer, mit bis zu etwas über drei G beschleunigt und ordentlich durchgeschüttelt. Am Ende werden sie dann mit dem wohl schönsten Anblick belohnt, der uns Menschen zugänglich ist – leider nur sehr wenigen – der Erde von oben!

Tja, und ansonsten einfach in den Relikten der Raumfahrt schwelgen, die im Kennedy Space Center ausgestellt sind. Weitere Bilder aus den Everglades und vom Kennedy Space Center sind in diesem Flickr-Album zu finden.
Bemannte Raumfahrt ist im übrigen nicht teuer: ich kann die Quelle nicht benennen, habe aber etwas im Hinterkopf wie: ein Jahr Vietnam Engagement kostete die USA mehr als das komplette Mondlandeprogramm (zu damaligen Kosten).